Loslassen lernen: 10 einfache Tipps und Übungen
Im Laufe unseres Lebens wirken eine unglaubliche Menge von Eindrücken und Erfahrungen auf uns ein. Manche davon können sehr belastend für uns sein und später noch werden. Daher ist gut, loslassen zu lernen.
Denn: Ob bewusst oder unbewusst kann es passieren, dass sie sogar unsere Einstellung zu bestimmten Lebensfragen verändern. Ohne es zu merken, schleichen sich Verhalten ein, die unser Leben mehr oder minder beeinträchtigen. Es kann sogar sein, dass wir dann jahrelang Verletzungen, Enttäuschungen oder traumatische Erfahrungen mit uns rumtragen.
Da hilft ein lockerer Spruch wie „Lass doch einfach los“ nichts. Aber das Gute: Es geht!
Loslassen lernen: 10 Tipps und Übungen
1. Die Ursachen erkennen
Nimm dir die Zeit und erkunde, woher dieses beklemmende Gefühl herkommt. Was ist die Ursache? Wenn du dir nicht genau sicher bist, überlege, nach welchen Situationen du dich so fühlst. Woher kommt es? Schreibe deine Gedanken auf. Gehe immer weiter in deiner Vergangenheit zurück, bis du zum Ursprung kommst.2. Negative Emotionen zulassen
Überlaube deinen Emotionen hoch zu kommen. Emotionen müssen verarbeitet werden. Sie zu unterdrücken, kann dir nur schaden und Bewusst werden3. Gib dir Zeit
Loslassen lernen und es umzusetzen ist ein Prozess und geht mit Veränderungen umher. Jeder Mensch hat sein eigenes Tempo, um mit Veränderungen umzugehen. Und das ist gut so und vollkommen normal! Die meisten Menschen haben Angst vor Veränderungen, weil wir noch nicht einschätzen können, was Neues kommt.4. Sei dir über die positiven Folgen bewusst
Mache dir bewusst, in deinem Leben besser wirst, wenn du loslässt. Was darfst du endlich hinter dir lassen? Schließe die Augen und male dir aus, den alten Ballast los zu lassen und gestärkt und munter in ein neues, glücklices Leben zu treten. Wie GUT fühlt sich das an!
5. Vermeide „Was wäre passiert, wenn“ Szenarien
Es bringt einfach nichts, sich im Nachhinein Gedanken zu machen, über „Was wäre passiert, wenn… „. Im Gegenteil, weil du dich dann immer noch mit dem Alten rumärgerst. Im Nachhinein kann man sich noch 100 Alternativen zurechtmalen und schön reden. Es war aber nicht so: Fakt ist, du konntest damals nicht anders und die Situation ist schon vorbei. Sei realistisch und akzeptiere was war.
6. Lass die Ausreden
Welche Ausreden hast du parat, um nicht los zu lassen? Ein häufiger Grund ist auch, das wir uns ärgern, weil wir meinen, etwas zu verlieren. Nach dem Motto:
- „Ich habe so viel Zeit, Geld, Kraft darin investiert. Ich habe ein Anrecht darauf, dass es klappt“.
- „Wenn ich das aufgebe, was denken dann die Anderen über mich.“
- „Wenn ich es aufgebe, wird es bestimmt schlechter.“
7. Von anderen Menschen lernen
Auch wenn dir im ersten Moment nicht danach ist, reden mit anderen Menschen hilft dir beim Loslassen. Falls du Menschen kennst, die mit einer ähnlichen Situation bereits erfolgreich gemeistert haben, frage sie um Rat. Lese im Internet oder in Büchern nach und schaue dir Berichte an. Wie haben sie es geschafft? Das gibt dir wiederum Kraft, um weiterzumachen.
Und klar: Vermeide momentan Kontakt zu Menschen, die sich in einer ähnlichen Krise befinden und nicht loslassen können. Man muss ja die „Abwärtsspirale“ nicht auch noch herbeirufen.
8. Abschiedsritual
Eine hervorragende Übung ist das Abschiedsritual, denn es passt perfekt, wenn du etwas bewusst loslassen möchtest. z.B. den Ärger über eine bestimmte Person oder auch die Enttäuschung und Frustration über eine Situation, die daneben ging.
Es geht wie folgt:
- Schreibe einen Brief an diese Person(en). Lasse deinen Emotionen freien Lauf und tobe dich aus. Das tut so gut!
- Falls es keine Person ist, beschreibe die Situation, die dich schlecht fühlen lässt.
- Lass den Brief gerne mal liegen und schreibe später weiter. Du wirst merken, dass wenn du im Fluss bist, es so richtig aus dir heraussprudelt!
- DIESER BRIEF WIRD NICHT ABGESCHICKT!
- Verreiße den Zettel und sage dabei immer wieder: „Das ist jetzt vorbei!“ und genieße es.
- Wenn du fertig bist, verbrenne, vergrabe den Zettel oder spüle in die Toilette runter.
Es kann sein, dass du am Anfang etwas Zeit brauchst, um anzufangen. Lass dir Zeit. Ich brauche auch etwas Anlauf, wenn ich den nächsten Blogartikel schreibe. Das ist vollkommen in Ordnung.
Falls dich Gegenstände an eine Person erinnern und du dich dabei unwohl fühlst: Überlege, ob du diese Sachen nicht entsorgen oder zumindest beiseite stellen möchtest.
9. Verbegung üben
- Du bist selbst die Ursache: In dem Fall, dass du durch Verhalten eine wichtige Person aus deinem Leben tritt, stehe dazu und lerne darauf. Es geht nicht um Schuld, sondern diesen „Fehler“ in etwas Gutes zu transformieren. „Fehler“ ist für mich nichts Schlechtes oder Falsches, sondern es hat etwas „gefehlt“. Jetzt wissen wir es und lernen daraus.
- Jemand anderes hat sich verletzt: Es mag hart klingen, aber ich möchte ehrlich zu dir sein. Es bringt nichts, auf jemanden jahrelange sauer zu sein und ihm etwas nachzutragen. Das bindet nur negative Energien. Lasse los und vergebe.
- Manche denken, Vergebung ist Schwäche: Die Tatsache ist, es ist genau das Gegenteil. Vergeben ist ein Zeichen von Größe.
10. Defusion
- Suche dir einen Begriff aus, bei dem du dich schlecht, traurig fühlst oder jemanden über den du dich konstant aufregst
- Jetzt schreibst du die einzelnen Buchstaben dieses Begriffs untereinander und schreibst das erste Wort, welches dir zu diesem Buchstaben einfällt dahinter. z.B.: EHEFRAU . E = Elefant, H = Haus, E = Eltern, F = Frost, R = Rakete, A = Ameise, U = Unkraut
- Zu diesen Buchstaben denkst du dir eine Kurzgeschichte aus, mit all den Begriffen
Loslassen lernen heißt:
- zu akzeptieren, dass in deinem Leben etwas Schlimmes vorgekommen ist, obwohl du es nicht wolltest
- hinzunehmen, dass du damals nichts dagegen unternehmen konntest (es war, wie es war)
- zu verstehen, dass du dir (und evtl. Anderen) schadest, wenn du immer noch in der alten Situation verhaftet bleibst
- Du JETZT sofort etwas unternehmen kannst, um ein glücklicheres Leben zu führen